Ein Zeichen der Solidarität und des Widerstands gegen Repression und als Symbol für die Freiheit.

Die Kufiya ist ein traditionelles Tuch, welches in der arabischen Welt „Hatta“, “Shemag“, „Kufiya” und in der westlichen Welt „Palästinensertuch” genannt wird.

Ursprünglich stammt die Kufiya aus der irakischen Stadt Kufa und gehörte zur traditionellen Tracht. Das Tuch ist inzwischen in der ganzen Region, besonders unter der Landbevölkerung, weit verbreitet. Vor allem von Beduinen und einfachen Bauern wird die Kufiya zum Schutz vor Sonne, Sand und Kälte gerne getragen. Daher gilt sie auch als ein Zeichen der Solidarität mit den Armen.

Am Anfang des 20.Jahrhunderts wurde die schwarz-weiße Kufiya zu einem Symbol für den Widerstand gegen den britischen Kolonialismus und seine zionistischen Vasallen. Die völkerrechtswidrige Gründung Israels erfolgte im Jahre 1948. Im Rahmen der Katastrophe von „An-Nakba“ führte das israelische Militär alsbald ethnische Säuberungen durch, wobei mehr als die Hälfte der arabischen Bevölkerung von der rigorosen Besatzungsmacht aus ihrer angestammten Heimat in anliegende Länder vertrieben wurde.

Unser Bestreben ist es, die ursprüngliche Bedeutung der Kufiya nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.

Mit über 4 Millionen sind die palästinensischen Flüchtlinge derzeit, laut UNO, die zahlenmäßig größte Flüchtlingsgruppe der Welt. Als Zeichen ihrer Identität tragen heute viele Palästinenser die Kufiya auch im Exil. Jassir Arafat, der Anführer der ehemaligen „Palästinensischen Befreiungsorganisation“ PLO, drapierte die Kufiya stets auf dem Kopf als eine Art Markenzeichen. Bei den Gruppenbildern von internationalen Veranstaltungen und Kongressen war das sehr auffällig. Da stach seine Person stets heraus neben allen den krawattentragenden Politikern.

Das Palästinenser-Tuch galt dann in den 60/70er Jahren, besonders bei den kritischen Studentenprotesten der Jugend, als Zeichen der Solidarität und des Widerstands gegen Repression und als Symbol für die Freiheit. In den 80/90 Jahren wurde das Tuch dann zum Mode-Objekt weltweit.

Derzeit produziert nun das expandierende China billige Nachahmungen in Massenfertigung. Asien eroberte inzwischen den Weltmarkt. Da konnten die lokalen Hersteller in Palästina nicht mehr dagegen halten, zumal sie auch noch den Repressalien Israels ausgesetzt sind. So verblieb nur noch eine einzig Weberei in Palästina – nämlich in der Stadt Hebron (siehe Hirbawi Production).

Im Gegenteil: Angesichts der erschreckenden weltpolitischen Entwicklungen in Nahost – gerade in jüngster Zeit – ist die Bedeutung des Tuches aktueller denn je. Wir hoffen und wünschen, dass jeder Träger der Kufiya sich dessen voll bewusst wird.

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